Jupiter

Jupiter ist der fünfte und größte Planet des Sonnensystems. Sein Durchmesser beträgt am Äquator 142.800 km, zwischen den Polen jedoch nur 133.800 km. Die starke Abplattung des Planeten rührt von der schnellen Rotationsperiode von 9h 55min her und ist deutlich zu beobachten. Seine große Masse von 317 Erdmassen hätte beinahe ausgereicht in ihm Kernfusionsreaktionen auszulösen, so daß er nur knapp einem Dasein als zweite Sonne entgangen ist.

Abb. 13: Wolkenbänder auf Jupiter. Aufnahme: H.Mai/R.Schwebel am 28.2.1992, 21cm-Spiegelteleskop der VSW Rothwesten.

Jupiter ist ein Gasriese. Auffällig sind die dunklen Bänder und hellen Zonen sowie der "Große Rote Fleck" in seiner Atmosphäre, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Die Farben der sichtbaren Wolkenschichten deuten auf weitere Verbindungen hin, vor allem Ammoniak, Methan, Wasserdampf, Acetylen, Ethan und bestimmte Phosphorverbindungen. Der "Große Rote Fleck" auf der Südhalbkugel ist ein großer Wirbelsturm, angetrieben durch eine Wärmequelle in großer Tiefe. Er ist auffälligen Intensitätsschwankungen unterworfen und scheint ein Indikator für Aktivitäten im Inneren des Planeten zu sein. Man nimmt an, daß er seit mindestens 100.000 Jahren existiert. Das Innere des Planeten besteht vermutlich aus flüssigem Wasserstoff mit einem kleinen, wenige 1.000 km großen Kern aus Eisen und Silikatverbindungen.

Abb. 14: Der "Große Rote Fleck" auf Jupiter. Aufgenommen von der Voyager-Raumsonde (NASA/JPL).

Bisher wurden 16 Monde um Jupiter entdeckt. Die vier größten, Io, Europa, Ganymed und Callisto wurden bereits 1610 von Galilei entdeckt. Sie zeigen wie der Erdmond Verfinsterungen, sobald sie in den Kernschatten des Planeten treten. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn ein Mond vor dem Jupiter entlangzieht und sein Schatten über die Oberfläche wandert, so daß dort für einen Beobachter die Totalitätszone einer Sonnenfinsternis verliefe.

Die Raumsonde Galileo erreichte im Dezember 1995 Jupiter und schwenkte in eine Umlaufbahn um den Planeten ein. Seit dem untersucht Galileo Jupiters Magnetfeld und seine Atmosphäre. Bei mehreren nahen Vorbeiflügen an den vier Galileischen Monden sammelt die Instrumente der Raumsonde die genauesten Daten, die man je über diese Monde empfangen hat. Einige Entdeckungen konnten bereits gemacht werden, so besitzt der Mond Ganymed ein eigenes Magnetfeld. Der Mond Callisto besitzt ein Atmosphäre aus Wasserstoff und Kohlendioxyd. Alle Monde außer Callisto besitzen einen metallischen Kern. Gewitterblitze und Polarlichter auf Jupiter konnten beobachtet werden, und auch Ios starke vulkanische Aktivität, die schon von Voyager entdeckt wurde, kann weiterhin beobachtet werden.