Saturn

Saturn ist nach Jupiter der zweitgrößte Planet im Sonnensystem. Auch er ist ein Gasriese und vom inneren Aufbau dem Jupiter ähnlich. Saturn besitzt jedoch einen etwa erdgroßen Gesteinskern mit hohem Eisenanteil. Durch den massereicheren Kern ist seine Abplattung bei einer Rotationsperiode von 10h 14min noch stärker ausgebildet als bei Jupiter.

Abb. 15: Der Ringplanet Saturn. Aufnahme: A.Doerr am 24.11.1970, 21cm-Spiegelteleskop der VSW Rothwesten.

Sein Durchmesser am Äquator beträgt 120.000 km, zwischen den Polen nur 106.900 km. Auffällig ist seine geringe mittlere Dichte, die noch unter der von Wasser liegt. Saturns Wolkenbänder sind weniger strukturiert, doch auch in seinem Inneren herrscht rege Aktivität: Alle 50 bis 70 Jahre erscheint für einige Wochen ein großer weißer Fleck in der Atmosphäre. Motor für die Aktivität im Inneren ist sowohl bei Jupiter als auch Saturn selbst produzierte Wärme. Bei Jupiter entsteht diese durch die langsame Kontraktion des Planeten, bei Saturn ist eine Entmischung von Wasserstoff und Helium durch Tropfenbildung und Abregnen des Heliums die Ursache. Beide Planeten strahlen mehr Wärme ab, als sie von der Sonne erhalten.
Wohl jeder kennt das ausgeprägte Ringsystem des Saturn. Der von der Erde mit einfachen Teleskopen gut sichtbare Teil hat einen Durchmesser von rund 278.000 km. Man unterscheidet vier Hauptringe A, B, C, D. Zwischen den äußeren Ringen A und B konnte bereits G. D. Cassini 1675 eine Teilungslinie ausmachen, die sogenannte Cassini-Teilung. Erst seit dem Vorbeiflug der Voyager-Raumsonden Anfang der 80er Jahre wissen wir, daß der Ring in Wirklichkeit aus Tausenden von Einzelringen besteht.

Abb. 16: Das Ringsystem des Saturn. Aufgenommen von der Voyager-Raumsonde (NASA/JPL).

Die Einzelringe bestehen aus einer großen Anzahl von Gestein- und Eistrümmern. Sie sind beeinflußt durch kleine Schäfermonde, die bestimmte Lücken in den Ringen verursachen. Außerdem hat man in den Ringen Speichenstrukturen entdeckt, die möglicherweise durch die Wechselwirkung der Ringteilchen mit dem Saturnmagnetfeld entstehen.